Das Futhark   

 Die ersten sechs Runen bilden die Anfangsbuchstaben des Futhark. Es handelt sich dabei um die Runen: Fehu, Uruz, Thurisaz, Ansuz, Raidho und Kenaz. Bei diesen Runen handelt es sich um die einzigen Runen, die in dieser Reihenfolge in allen Runenalphabeten identisch sind. Futhark ist der allgemein übliche Namen für die verschiedenen Runenalphabete.

Das ursprünglichhe Futhark aus wissenschaftlicher Sicht, wurde in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung nördlich der Alpen erfunden. Während seiner Verbreitung in Europa unterlag es ständigen Veränderungen. Das ursprünglich aus vierundzwanzig Schriftzeichen bestehende "Ältere Futhark" wurde in Britannien auf bis zu dreiunddreißig Zeichen erweitert und in Skandinavien auf sechzehn Zeichen reduziert.

Wir beschränken uns auf dieser Seite auf das ältere Futhark mit vierundzwanzig Runen

 Uthark oder Futhark?   

 Bei der Theorie des Uthark, handelt es sich um eine sehr umstrittene Theorie. Es handelt sich dabei um eine Frage der Perspektive. Die Uthark-Theorie basiert nicht hauptsächlich auf Funden sondern auf Entsprechungen der nordischen Mythologie. Die Steinplate von Kylver, die auf Gotland gefunden wurde ist sicherlich der bedeutungsvollste Fund zur Unterstützung der Uthark-Theorie. Die Runenreihe auf dieser Platte beginnt mit einer vertikalen Linie vor der Rune Uruz. Gegner der Uthark-Theorie halten diese Linie für eine beschädigte Fehu-Rune. Interessant ist jedoch, dass die letzte Rune der Reihe eine starke Ähnlichkeit mit der Fehu-Rune aufweist. Verfechter des Uthark gehen daher davon aus, dass es sich bei dieser ältesten Runenreihe um die ursprüngliche Runenreihe handelt. Von anderen Fundstücken ist bekannt, dass dieser Code, der ein Uthark zu einem Futhark macht, bei Runenmagiern üblich war um Inschriften vor Uneingeweihten zu schützen.

Einen weiteren Hinweis auf diese Praktik findet sich in der Geschichte aus der Egil-Saga in der der Runenmagier Egil an einen Bauernhof kommt, an dem die Tochter des Hauses im sterben liegt. Egil der Runenmeister wird von den hilflosen Bauersleuten gebeten die Tochter mittels Runenmagie zu heilen. Als er das Zimmer der jungen Frau betritt, findet er einen Walknochen unter dem Bett. In diesen Knochen wurden von einem jungen Bauernsohn Runen geritzt, um die Liebe der jungen Frau zu gewinnen. Der Bauernsohn hielt die Runen für Liebesrunen. Egil schabte die Runen aus dem Walknochen und ersetzte sie durch Heilrunen. Anschließend sagte er : ,, Ein Bauernknabe soll nicht Runen ritzen, wenn er sie nicht richtig ordnet, denn viele Männer mögen von Zeichen auf dunklen Stäben fehlgeleitet werden".

Egils Hinweis macht deutlich, wie schwerwiegend die Folgen von Runenmissbrauch sein können.

Das Uthark ist die dunkle Form des Futhark denn es beginnt nicht mit dem Gezähmten in Form der Fehu-Rune, sondern mit dem Ungezähmten und Wilden der Uruz-Rune somit ergibt sich ein Bezug zum Schöpfungsmythos der Edda.

 

 

 

Der Rabenbaum  |  webmaster@rabenbaum.com